SIOE Deutschland

Racism is the lowest form of human stupidity, but Islamophobia is the height of common sense

Susanne Zeller-Hirzel, Freundin von Widerstandskämpferin und Nazi-Opfer Sophie Scholl, sieht aufsteigenden Islam wie aufsteigenden Nationalsozialismus

Posted by sioede on October 21, 2012

Ein aussergewöhnliches Geschichtsdokument: Susanne Zeller-Hirzel, Freundin von Sophie Scholl, war ebenfalls von der Gestapo gefangengenommen und zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Sie kam nach Sophie Scholl in dieselbe Zelle mit derselben Zellenmitbewohnerin.

Für Frau Zeller-Hirzel ist die Parallele vom Islam zum Nationalsozialismus offensichtlich. Sie hält den Islam für ein diktatorisches System, nur mit Religion verbunden, archaisch. Sie empfindet die Entwicklung und versuchte Machtübernahme des Islam sehr ähnlich wir beim Nationalsozialismus. “Die Leute sind bequem, …. es geht Ihnen zu gut, ….. sie sehen die Gefahr noch nicht.”

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Michal Stürzenberger wurde von Ex-Muslimen gewarnt: “Ihr seid naiv, wenn Ihre wüsstet, was in den Moscheen heimlich geplant wird…”

Posted by sioede on October 21, 2012

Es geht um Schlüsselpositionen in Deutschland, die der Islam versucht, momentan mit Linientreuen zu besetzen. Viele Politiker spielen auf opportunistische Weise das Spiel mit, um keine Wähler abzuschrecken.

Stürzenberger fordert die offizielle Abschwörung der Scharia aller muslimischen Organisationen in Deutschland oder ansonsten Verbot dieser Organisationen.

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In Malaysia sehen wir es mal wieder: Bei 60% schwappt der Islam über und etabliert offiziell Terror

Posted by sioede on October 21, 2012

Malaysia ist zu 60 % muslimisch. Seit einem 2010 vom höchten Gericht gefällten Urteil, haben Muslims offiziell keine Möglichkeit zu konvertieren. Morddrohungen sind für Konvertiten an der Tagesordnung, Flucht meist die einzige Lösung. Wieder ein Beweis, dass ab 60% muslimischen Bevölkerungsanteil die Gesellschaft Richtung islamische Diktatur überschwappt mit Hilfe von Terror und neuen Gesetzen.

In Frankreich sind wir bei 8-10% Muslimanteil and der Gesamtbevölkerung. Die Islamisierung, insbesondere in Paris, ist schon omnipräsent. Halal Essen gibt es jetzt schon beim MC Donald Konkurrenten Quick, in vielen Schulen und Gefängnissen. Frauen mit Hijab und Niqab sind im Strassenbild an der Tagesordung.

In Deutschland sind wir bei 5% und erleben schon in den Clustergegenden, insbesondere in Berlin, den fordernden Ton der Muslime, die mit Erfolg mehr und mehr Sonderrechte für sich durchsetzen. 57 islamisierte Länder dieser Erde haben diese Entwicklung mitgemacht. Sie alle werden von der Organization of Islamic Cooperation, OIC repräsentiert, sie alle sind Beispiele für die wirtschaftliche und kulturelle Erfolglosigkeit des Islam. Man fragt sich immer wieder, wo wäre der Islam heute ohne das Erdöl…

Die Geschichte zeigt, dass der Islam “a number’s game” ist, eine Frage der demografischen Anzahl im Gastland, bzw. im Eroberungsland (Dar al Sulh). Viele von uns wissen es nicht, aber wir leben in Europa aktuell im Waffenstillstand bis zum Tage an dem der Islam zahlenmässig ausreichend vertreten sein wird, um z.B. in Deutschland letztendlich das Grundgesetz mit der Scharia zu ersetzen und alle “Schönheiten” dieser Kultur durchzusetzen, die wir heute in fast allen der 57 Ländern beobachten können: Unfreiheit, insbesondere ReligionsUNfreiheit, Terror, Frauenfeindlichkeit, Kinderschändung (Klitorisbeschneidung, Zwangsheirat), Hass auf  Nicht-Muslime und Homosexuelle, Verfolgung und Mord eben dieser, Verfolgung und Mord von Konvertiten, Bildungferne, Innovationslähmung, Armut durch Inkompetenz und fehlendem Unternehmergeist bzw. Inshallah-Attitüde.

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Pamela Geller, eine unermüdliche Verfechterin unserer Freiheit: “Die Wahrheit wird als Hasspredigt angeprangert”

Posted by sioede on January 2, 2012

Ein Krieg der Information durch Manipulation der Mächtigen: Der Politiker, öffentliche Institutionen und vor allem der MEDIEN. Aber der Einzelne soll nicht verzagen: Jede weitergesandte Email, die die Wahrheit verbreitet, ist ein heldenhafter Akt. Jeder Link, jede Nachricht, jeder Post, jeder Like ist ein Schritt gegen die aufdringliche Islamisierung des Westens durch korrupte Unterwanderung.

A ist A. Die Wahrheit gibt es nur einmal, und wir sollten nur das glauben, was wir wirklich sehen. Unser Verstand lügt nicht. Pamela Geller, die offensichtlich eine Bewunderin der russisch-amerikanischen Philosophin Ayn Rand und derem Epos “Atlas Shrugged” ist,  nutzt die Randsche Darstellungsweise, um den Zuschauern noch eimal klar zu machen: Jeder von uns kann die Welt bewegen.

Twitter, Facebook  und Handys verbreiten Nachrichten mit manchmal viraler Kraft. Nutzen wir also unseren Verstand, um uns nicht von den Medien und Politkern eine falsche Wahrheit einreden zu lassen so wie “Der Islam gehört zu Deutschland” von Effendi Wulff, welcher wahrscheinlich auch demnächst Sharia Finance propagieren wird. Vielleicht fällt dabei auch noch ein Halal Kredit für sein nächstes Haus ab.

Aber Spass beiseite: Nehmen wir uns die Zeit, unser Englisch aufzufrischen mit Pamela Geller in diesem hochinteressanten Video. Bitte liken nicht vergessen.

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Unser Kommentar zu Breivik:

Posted by sioede on July 27, 2011

Was für ein Schwachkopf. Damit ist alles gesagt.

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Der dritte Weltkrieg wird mit 3 Waffen gefochten, Demographie, Taqqiya und Terror! Leider sieht die Kuffar nicht den globalen Zusammenhang.

Posted by sioede on July 20, 2011

Dr. Peter Hammond beschreibt in seinem Buch Slavery, Terrorism and Islam den schleichenden Prozess der Islamisierung einer Gesellschaft und ab welchem Prozentsatz sich Mitglieder des muslimischen Gemeinschaft der Gastgesellschaft gegenüber gewalttätig verhalten. Mit dieser demographischen “Strategie” wurden Länder wie Ägypten, Iran und jetzt erst vor kurzem der Libanon islamisiert. Europa ist als nächstes dran.

Zur Erinnerung, Samuel Huntington hatte 1993 Recht, als er in seinem Bestseller Clash of Civilizations voraussah, dass im Jahre 2000 18% der Weltbevölkerung muslimisch sein würden und 2010 schon 23%. Bis 2025 sollen es 30% werden.

Wir fragen uns, wie Muslime so stolz auf die Islamisierung sein können, da doch eine islamische Gesellschaft ein Garant für wirtschaftliche Zurückgebliebenheit ist (Ausnahme Oelländer, die [noch] keine Brainpower brauchen). Von Menschenrechten oder authentischer Demokratie kann man in den zur Zeit 58 islamischen Ländern dieser Erde gar nicht zu sprechen, jedoch bieten diese haufenweise Misogynie, Homophobie, Antisemitismus und Pädophilie. Kann man darauf stolz sein?

Und vor allem fragen wir uns, wie einige Frauen so gehirngewaschen sein können, für Ihre eigene Entmachtung in der Gesellschaft zu kämpfen, indem sie z.B. in europäischen Ländern auf Ihr Kopftuch bestehen, Symbol des politischen Islams und der untergeordneten Rolle der Frau im Islam. Mädels, noch verteidigt euch das Grundgesetz, aber wir können es kaum erwarten, dass sich eure Träume erfüllen, denn ihr seid die ersten, die die Sharia zu spüren bekommen, in 30 Jahren, wenn wir es nicht schaffen, dagegen zu steuern. Neue Parteien ? Green Card und Steuervorteile für nicht-muslimische Akademiker-Immigranten? Bürgerkrieg ? Old Europe hat vielleicht noch ein As im Ärmel.

Peter Hammonds Buch auf Amazon kaufen: http://www.amazon.com/Slavery-Terrorism-Islam-Revised-Expanded/dp/0980263913

ISLAM DEMOGRAPHIE EUROPA

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Iran Muslemstaat, Ägypten bald auch? Dann wird es dort so aussehen:

Posted by sioede on February 1, 2011

DR. ARAMECH DUSTDAR kopiert aus dem Blog von unserem verehrten http://www.henryk-broder.de

Islam und Iran

Über Moscheenstreit und Mullahstaat

Als Iraner möchte ich an der entfachten Diskussion um den Großmoscheebau in Köln Ehrenfeld teilnehmen und meinen kritischen Beitrag dazu leisten. Dabei werde ich einige Male auf die Irankatastrophe rekurieren, weil diese als Modell die Ungeheuerlichkeit des Staatsmacht gewordenen Islams tagtäglich vor Augen führt.

«Ich werde mich in Ghom zurückziehen und mich dort den Rest meines Lebens meinem Glauben widmen», antwortete Khomeyni damals in seinem Pariser Exil einem Reporter, der wissen wollte, was er unternehmen würde, wenn er einmal in sein Heimatland zurückkehren wird. «Kein Gefühl», antwortete derselbe Mann auf die Frage eines Reporters, der in der gleichen Maschine Richtung Teheran mitflog, welches Gefühl er nun in dieser Stunde hätte. «Ich haue dieser Regierung (gemeint war die Regierung von Premierpräsident Bakhtiar, den das islamische Regime später ermorden ließ) in die Fresse», sagte Khomeyni in aller Öffentlichkeit, als er in Teheran ankam und von Millionen – nicht zuletzt von Intellektuellen und Akademikern – bejubelt wurde. Das war die Stunde des gläubigen Khomeyni, und das war die Grundsteinlegung des islamischen Staates in Iran. Dieser Staat, mit seiner mafiösen Struktur und Interessengebietsverteilungen, regiert seit knappen drei Jahrzehnten mit unvergleichlich brutaler Gewalt und schreckt vor nichts zurück. Seine sogenannten «Krisen» sind bloß interne Angelegenheit. 1,– DM (also 0,50 Cent) kostete zur Schahzeit weniger als 3,– Toman, jetzt kostet 1,– Euro schwankend zwischen 1.200,– bis 1.400,– Toman.

Vor den Augen der Welt vertreibt, plündert, mordet, steinigt, erhängt der islamische Staat Menschen, foltert sie in Gefängnissen, organisiert und veranstaltet Kettenermordungen mit unvorstellbarer Brutalität und Grausamkeit und brüstet sich obendrein mit seinen schrecklichen Untaten. Woher kommt diese sichere offene Handlungsweise? Noch zurzeit seiner Gründung wird der Staat von eifrigen Journalisten wie Peter Scholl-Latour mit Worten wie etwa, der Islam lerne dem Westen das Fürchten, kritiklos hingenommen. Er hat sich zu sehr damit exponiert. Man kann es ihm eher nachsehen, als dem Westen, der «aus Furcht» vor diesem islamischen Staat mit ihm noch nie dagewesene profitable Geschäfte macht. Es ist kein Geheimnis, dass die Kernkraftanlagen im Iran von deutschen Firmen gebaut werden. Russland stellt Experten dazu, die selbstverständlich im Hintergrund bleiben.

Wie kann sich der Islam als Staatsmacht all diese Ungeheuerlichkeiten leisten? Die Antwortet lautet: die Religon Islam ist in ihrem Wesen und von Geburt aggressiv, heteronom und totalitär. Wer sich im Koran etwas auskennt und sich mit den historischen Umständen der Entstehung, Ausbreitung und Machtentfaltung des Islams befasst hat, findet dessen neue Variante buchstäblich im heutigen Iran wieder. Die immer mehr um sich greifende Islamisierung wird häufig genug in Talkshows gemeinhin zerredet. Nicht Aufklärung, sondern Verklärung des Islams findet dabei statt. Necla Kelek versuchte vergeblich in einer derartigen Talkshow sich Gehör dafür zu verschaffen, wie der Islam rechtlich, gesellschaftlich, politisch und in sonstige Richtungen, je nachdem offensichtlich oder verkappt despotisch vorgeht. Die meisten Gäste waren entweder blauäugig oder Profimusleme, u.a. ein Moscheewortführer. Und die orientierungslose Moderatorin wandte sich begeisterungsfähig stets an den bärtigen Moscheeleiter, der die Behauptung von Frau Dr. Kelek, nach dem Koran dürfe ein Mann seine Frau schlagen, einfach und typisch islamisch leugnete (s. hierzu Koran 34.4: « Die Männer stehen über den Frauen …….Und wenn Ihr fürchtet, dass (irgendwelche) Frauen sich auflehnen, dann vermahnt sie, meidet sie im Ehebett und schlagt sie! Wenn sie euch (darauf wieder) gehorchen, dann unternehmt (weiter) nichts gegen sie! …»).

Der Koran sieht noch härtere Strafen für Frauen vor, wenn sie etwas «Abscheuliches» getan haben, und zwar sollen sie unter Umständen von ihren Ehemännern bis zu ihrem Tode im Hause eingesperrt werden (s. hierzu Koran 15.4: «Und wenn welche von euren Frauen etwas Abscheuliches begehen, so verlangt, dass vier von euch (Männern) gegen sie zeugen! Wenn sie (tatsächlich) zeugen, dann haltet sie im Haus fest, bis der Tod sie abberuft ….»).

Eine weitere Kostprobe für Neugierige: In dem Falle, dass die Ungläubigen? (d.h. Juden und Christen) sich gegen den Islam aufsässig verhalten, sollen Musleme sie köpfen und ihnen die Finger abhacken. (s. hierzu Koran 12.8: ….Ich werde denjenigen, die ungläubig sind, Schrecken einjagen. Haut (ihnen mit dem Schwert) auf den Nacken und schlagt zu auf jeden Finger von ihnen!»).

Man kann die auf die Friedfertigkeit des Islams Schwörenden mit geschichtlichen Tatsachen konfrontieren und probeweise auf ihre Antworten erpicht bleiben: Ist es wahr, dass Mohamed etwa 700 Männer und Jugendliche eines jüdischen Stammes in Madina köpfen ließ und ihre Frauen und Güter unter die Musleme verteilte? Wenn nicht, wie lässt sich die Berichterstattung über diese Stammestötung in der ältesten Biographie Mohameds, verfasst von Ibn Ishag, erklären? Das Buch liegt in deutscher Übersetzung von dem Islamwissenschaftler Gernot Rotter vor.

Ein weiterer wesentlicher und einfacher Beweis gegen die Friedfertigkeit des Islams: Was hatten die islamisierten Araber unter dem 2. Kalif Omar im alten Iran zu suchen? Warum fielen sie in dieses Land ein? Warum führten die Iraner zwei Jahrhunderte Krieg und leisteten Widerstand gegen den islamischen Aggressor bis sie schließlich von ihm besiegt wurden? Und trotzdem soll der Koranvers «kein Zwang im Glauben» als Zeichen des friedlichen Islams gelten? Eine total schwachsinnige Interpretation, um von dem geschichtlichen Islam, wie er sich ereignet hat, abzulenken. Das richtige Verständnis dieses Verses muss nur sein, dass nicht die Gläubigen, sondern nur der allmächtige Allah den Sieg des Islams über seine Feinde herbeiführt. Die Musleme selbst sind nur Mittel dazu. So gewaltig ist Allah zu begreifen.

Deshalb heißt es auch in dem Vers 17.8: «Und nicht ihr habt sie (d.h. die Ungläubigen, die in der Schlacht bei Badr gefallen sind) getötet, sondern Gott», und gerichtet an einen jeden einzelnen Muslem heisst es dort weiter: «Und nicht du hast jenen Wurf ausgeführt (oder: jenen (Pfeil)schuß abgegeben), sondern Gott».

Wahr ist der Islam als Lehre und Tat, wie er im heutigen Iran sich seit drei Jahrzehnten Verwirklicht hat. Dieses rechte Verständnis wird auch von den islamischen Gelehrten im Iran folgerichtig vertreten. Gänzlich falsch ist hingegen die von sogenannten Reformern propagierte Ansicht, es käme bei den Koranversen auf deren Interpretationen an, und sie berufen sich dabei heuchlerisch auf falsch verstandene «Hermeneutik», als sei diese der Zaubergriff, Hässliches und Grausames in Schönheit und Gutherzigkeit zu verwandeln. Dazu kommt der Fakt, dass noch keiner von ihnen je eine andere Interpretation als die übliche von einem einzigen Vers des Korans vorgebracht hat.

Dies ist freilich kein Zufall. Islamritter und -retterreformer stossen dabei auf unüberwindliche Hindernisse. Die neu- bzw. uminterpretationsbedürftigen Koranverse sind im Grundgeschehen dieser Religion eingebettet. Sie entwachsen entweder konkreten Situationen, verbunden mit daraus folgenden Unterweisungen oder sie sind relevant für die Scharia. Eine Neuinterpretation wäre dann nur offensichtliche Fälschung. Man muss wissen, der Koran ist Gotteswort schlechthin. Als solches steht er unvergleichlich über alles und jedes. Die Machtgewalt Allahs wird damit zum absoluten Herrschaftsprinzip und zum Kriterium für die richtigen Geschehnisse in der Vergangenheit und für die Regelung der Lebens- und Verhaltensweise im Jetzt und in der Zukunft. Dieser Macht ist zu eigen, dass ihr jedes Mittel für ihre Durchsetzung geradezu recht ist. Erst in Durchführung und Ausübung dieser Macht, wo immer sie zum Einsatz kommen muss, geschieht das Recht und Richtige So ermahnt der islamische Gott die Aufsässigen und Ungläubigen, dass er besser Ränke schmiedet (s. hierzu Koran 30.8: «… Sie schmieden Ränke. Aber (auch) Gott schmiedet Ränke. Er kann es am besten.»).

Gegen Gottes Macht im Islam kann niemand und nichts etwas anrichten. Dies erklärt auch, warum im Koran die Tötung bzw. Kreuzigung Jesu als Lüge bezeichnet wird. Was wäre Gottes Macht, wenn Menschen seinen Propheten töten könnten. «und sagten: Wir haben Christus Jesus, den Sohn der Maria und Gesandten Gottes getötet, – Aber sie haben ihn (in Wirklichkeit) nicht getötet und (auch) nicht gekreuzigt. ….» (s. hierzu Koran 157.4). «Nein Gott hat ihn zu sich (in den Himmel) erhoben.» (s. Koran 158.4). Auch von hier aus geht unmittelbar eine Brücke von unwiderstehlicher Gottesmacht zu den Gläubigen und selbstverständlich auch zu den Ungläubigen. Schon hier zeichnet sich der wesentliche Unterschied zwischen dem christlichen Glauben und dem islamischen ab. Im ersteren opfert Gott seinen Sohn, um Menschen zu erlösen, im letzteren vernichtet Gott die Menschen, die sich seiner unbesiegbaren Macht widersetzen.

Nun, man kann entgegnen, auch das Christentum ist verbrecherisch gegen Menschen vorgegangen. Kein Zweifel. Ganz abgesehen davon, dass die Aufklärung stets die Untaten des Christentums angeprangert hat, werden sie durch Forscher weiterhin ans Tageslicht gefördert. Das noch nicht abgeschlossene, mehrbändige Werk «Kriminalgeschichte des Christentums» von Karl-Heinz Dechner ist der beste Beleg dafür. Nicht ein Blatt von ähnlicher Warte findet sich in der gesamten Geschichte des Islams. Das Christentum als geschichtliche Kirchenrealität wird genauso von dem gläubigen Kierkegaard verworfen wie von der atheistischen Position eines Nietzsches. Der letztere bringt es in etwaigen Worten zum Ausdruck: Was ist Christentum? Alles, was Christus verneint hat. Geschichtskritische Darstellungen des Islams haben nur europäische Islam-Forscher geschrieben. Dass solche Bücher in arabischer bzw. persischer Sprache nicht übersetzt wurden und werden, liegt auf der Hand.

Doch der Islam ist nicht die von Worten und Taten Mohameds verneinte Wirklichkeit. Genau umgekehrt ist es der Fall: Der Islam ist nichts als Verwirklichung von Worten und Taten seines Stifters in seinem eigenen und den besiegten, fremden Ländern. Daher weigert sich stets jeder mit der Entstehung und geschichtlichen Entwicklung des Islams vertraute Gläubige in die Vergangenheit seiner Religion zurückzusehen. Lieber und eher verschliesst er die Augen vor den verwerflichen Geschehnissen im Islam und den entsprechenden Versen seines heiligen Buches.

Die Geschichte des Islams lässt sich wie ein entsetzliches Märchen wahrnehmen, das sich jedes Mal wiederholt und wiederholen kann, wenn Worte und Taten seines Gründers ins Leben zurückgerufen werden. Der Mittelalter-Historiker Ekehard Rotter nennt das Kind beim Namen, wenn er sagt, dass jeder Islamist sich auf Mohamed als sein Vormund bzw. Vorbild berufen kann, wenn er Juden umbringt (Stern, Nr. 25/2007).

Ein treffendes, kritisches Grundbild von der repressiven Gewalt islamischer Wertsetzungen und ihre gesellschaftlichen Folgen entwirft Ralph Giordano in gedrängten Worten, der sich mit Recht unerbittlich gegen jegliche Möglichkeit ausspricht, durch den Bau der Großmoschee und ähnlichen Versammlungsorten dem eindringlichen Islam den Weg in Europa zu ebnen. Er wird wegen seiner Kritik von islamisch angehauchten Politikern der Unsachlichkeit in dieser Diskussion bezichtigt. Dererlei Frontstellungen gegen ihn sind nichts als plumpe Ausweichmanöver zu Gunsten eigener Ignoranz der Sachlage, die sich hinter dem Spektakel für eine sogenannte Multi-Kulti-Gesellschaft verbirgt. Diese schillernde Wortbildung ist als Begriff schal und gehaltlos. Wie ist es begrifflich zu verstehen? Was bringen die Musleme als Kultur in den Westen hinein, wenn man von lockerer Umgänglichkeit miteinander, andere Gerichte, gutschmeckende Obstsorten absieht, was auch mit Recht große Akzeptanz gefunden hat und finden wird? In Wirklichkeit ist alles, was in der modernen Zeit den Namen Kultur verdient, Exportware aus dem Westen, angefangen von Diskomusik, Kleidung, Theater, Film, Kunst etc…

Ein Land wie meines, also der Iran, wenn es auch gänzlich vom Islam in den Ruin getrieben wurde, hat sich Kultur und Kulturmuster vom Westen angeeignet. Auch seine traditionelle Musik hat sich erst durch westliche Notenschrift ein Fundament geben können. All das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Religion Islam in einschlägigen Gebieten so tief sitzt und potenziell eine solche umstürzlerische Kraft gegen jede Neuerung besitzt, dass aus dem Westen importiertes Kulturgut noch lange schutzbedürftig bleibt. Eine Großmoschee, um recht orthodox-islamisch zu sein, wird gewiss die erforderliche Machtentfaltung benötigen, deren Keim latent in ihrem Wesen liegt. Sie ist nicht nur für die junge islamisch gefährdete Republik Türkei ein gegnerisch von aussen operierender Machtmechanismus, sie wird auch nichts unversucht lassen, ein ihr Existenz gewährendes europäisches Land konspirativ zu unterwandern und seine Kulturwerte zu ihrem eigenen Vorteil zu missbrauchen.

«Und wenn ihr um Gottes willen getötet werdet oder sterbet, so ist (jedenfalls) Vergebung und Barmherzigkeit von Gott (wie sie dereinst den Gläubigen gewährt wird) besser als (all) das, was man (im Diesseits an Geld und Gut) zusammenbringt.» (Koran 157.3)

Dr. Aramech Dustdar

 

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Der Islam foltert sein Kritiker

Posted by sioede on January 1, 2011

Ägyptens prominentester Blogger erzählt vom Knast

Welt Online:

Karim Amer saß gerade vier Jahre in Haft: Der Blogger hatte sich mächtige Feinde gemacht, darunter die ägyptischen Machthaber.

Abdul Karim Nabil Suleiman wirkt deutlich älter als 26 Jahre. Wenn er mal ein schüchternes Lächeln wagt, dann sieht man, dass ihm einige Vorderzähne fehlen. Sein Gesundheitszustand sei „nicht besonders gut“, hat sein Anwalt zu Beginn der Veranstaltung gesagt. Aber er wolle sich nach der Freilassung unbedingt persönlich bei seinen Freunden und Unterstützern bedanken. An diesem Abend haben sich die Menschen durch die immer verstopften Straßen der ägyptischen Hauptstadt gequält, um in einer kleinen Wohnung hinter der hochgesicherten Zentralbank zu hören, was Suleiman über seine Zeit in einem ägyptischen Gefängnis berichtet.

Karim Amer
Foto: AP/DAPD Karim Amer wurde unter anderem wegen “Atheismus” angeklagt

BUCH-TIPP AnzeigeDoch zunächst spricht der Anwalt: Karim Amer – so lautet sein Bloggername – sei „ein Mensch, der für sein Recht auf freie Meinungsäußerung einen sehr hohen Preis gezahlt habe“, sagt er. Er, der doch nur ein wütender junger Blogger sein wollte, sei heute ein „Held der Meinungsfreiheit“. Dem Helden aber sind die Lobeshymnen sichtlich unangenehm, er schaut verlegen auf den Boden. Als Karim das Wort ergreift, spricht er leise.

“Ägypten muss sich verändern”

 

Vier Mal sei er verprügelt worden, flüstert er, zwei Mal während der fast einjährigen Untersuchungshaft, zwei Mal während der folgenden vier Jahre im Gefängnis. Er sagt das merkwürdig unbeteiligt, als würde er von einer Einkaufsliste ablesen. Einmal sei er von einem Aufseher gemeinsam mit einem Häftling angegriffen worden. Als er Beschwerde eingereicht habe, sei er mit Einzelhaft bestraft worden. Doch die anhaltende Aufmerksamkeit der internationalen Medien habe ihm Schlimmeres erspart: „Sie konnten mich nicht mit gebrochenen Knochen und grün und blau geschlagen entlassen“, sagt er und zeigt wieder sein schüchternes, lückenhaftes Lächeln. Warum hat ihn der Sicherheitsdienst nach der Entlassung noch einmal zehn Tage in Gewahrsam genommen? Er schüttelt nur den Kopf. Vielleicht weiß er es nicht, vielleicht will er darüber nichts sagen.

Irgendwo in dem kleinen Zimmer, daran zweifelt niemand, sitzt auch der ägyptische Geheimdienst. Später, in einem der Cafés in den immer stinkenden Seitenstraßen, klingt Karim schon wieder etwas trotzig: „Wenn ich die letzten Jahre noch einmal durchleben dürfte, würde ich genau dasselbe noch einmal tun“, sagt er. Natürlich habe er mit einer so harten Strafe nicht gerechnet, doch an seinen Zielen habe die Haft nichts geändert. „Ägypten muss sich verändern.“

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// Karim Amer hat seiner Unzufriedenheit mit den herrschenden Zuständen im Internet Luft gemacht und sich dabei mit den größten Mächten im Land angelegt: der religiösen Führung und dem Regime von Präsident Husni Mubarak.

“Ich hatte auch Kritisches über Christen zu sagen”

 

Seine Rebellion kam unerwartet. Immerhin hatte er 18 Jahre in den Bildungseinrichtungen der religiösen Al-Azhar-Universität zugebracht, die manche den Vatikan des sunnitischen Islam nennen. Er hatte dort die Schule absolviert und war zum Studium geblieben. 2005 begann er, für verschiedene Internetseiten zu schreiben, erzählt er. Und machte sich prompt unbeliebt – etwa bei einem koptisch-christlichen Portal. „Die wollten mich nur den Islam kritisieren lassen, ich hatte aber auch Kritisches über die Christen zu sagen“, sagt er.

Ein Jahr später, nach der Aufführung eines Theaterstücks, in dem ein koptisches Mädchen von Muslimen zur Konvertierung überredet wird, kam es zu tödlichen Unruhen in seiner Heimatstadt Alexandria. Aufgebracht schrieb Karim, die Muslime hätten „ihre Masken abgelegt und zeigen nun ihr wahres, hasserfülltes Gesicht“. Endlich sei deutlich für die Welt, dass die Muslime „den Höhepunkt der Brutalität, Barbarei und Unmenschlichkeit“ verkörperten.

Das hielten nicht nur seine Feinde für eine ungerechte Verallgemeinerung – doch Amer schrieb, was er wollte. Er fühlte sich befreit von den religiösen Zwängen seiner tief gläubigen Familie und der Universität. Er war auf dem Kriegspfad.

“Aus Boshaftigkeit zur Revolution angestiftet”

 

Anfang 2006 schloss ihn die al-Azhar aus, weil er einigen besonders konservativen Professoren vorgeworfen hatte, sie ließen kein freies Denken zu und würden deshalb „in der Mülltonne der Geschichte“ landen. Die Uni sei nichts anderes als eine „Schule des Terrors“. Eine Vorladung der Universitätsleitung bezeichnete er in seinem Blog als Treffen mit der „Inquisition“. Und er setzte sich immer deutlicher für Frauenrechte ein. Schließlich klagten die Professoren: Amer gefährde die „öffentliche Sicherheit“. Er habe Präsident Mubarak beleidigt und als „Symbol der Tyrannei“ bezeichnet. „Normalerweise können die Religiösen die Regierung ja auch nicht ausstehen, aber sie wussten, dass meine Strafe bei so einer Anklage deutlich höher ausfallen würde“, erklärt Amer.

Er wurde festgenommen, erst Monate später folgte die Anklage – sie enthält Dinge, die in keiner westlichen Demokratie strafbar wären: Karim wird des Atheismus bezichtigt, weil er bloggte, es gebe „keinen Gott außer den Menschen“. Er habe „aus Boshaftigkeit zur Revolution angestiftet“, dem Ruf Ägyptens geschadet und gegen den Islam gehetzt. Hier sollte ein Exempel statuiert werden. Der Staatsanwalt verkündete: „Ich bin in einem Heiligen Krieg. Wenn wir solche Dinge ungestraft lassen, wird es ein Feuer geben, das alles zerstört.“ Amer wurde zu vier Jahren Haft verurteilt – kein Blogger musste je eine längere Strafe absitzen. Doch sein Fall hatte Aufsehen erregt. Menschenrechtsorganisationen, amerikanische Kongressabgeordnete, Europaparlamentarier und zahlreiche Regierungen drängten auf seine Freilassung. Das Regime blieb bis zuletzt hart.

Das sind Lappalien im Vergleich zu dem, was Bloggern in autoritären Regimen droht. In Tunesien wurde Zuhair Yahyaoui, ein Web-Verleger, von Sicherheitskräften aus einem Internetcafé verschleppt und so lange gefoltert, bis er das Passwort für seinen Rechner herausgab. Yahyaoui hatte ein satirisches Quiz über den tunesischen Präsidenten veröffentlich. Im Juni 2010 wurde in Ägypten der 28 Jahre alte Regierungskritiker Chaled Said von Sicherheitsbeamten in einem Internetcafé befragt, geschlagen und festgenommen. Wenig später wurde die Leiche vor demselben Internetcafé aus einem Wagen geworfen – Fotos zeigen einen bis zur Unkenntlichkeit geschlagenen Menschen, der gewiss nicht, wie es offiziell hieß, an versehentlich verschluckten Haschischzigaretten erstickt war. Es dauerte nicht lang, bis die Seite „Wir sind alle Chaled Said“ im sozialen Netwerk Facebook einige Hunderttausend Anhänger hatte.

Großes Werk über Politik und Religion:
Politik der Apokalypse

 

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Der Westen und das höhnische Lachen der Islamisten

Posted by sioede on November 23, 2010

Welt Online 23. November 2010

Was die Gefangennahme von zwei deutschen Journalisten und die Angst auf den Straßen von Berlin miteinander zu tun haben.

Mitarbeiter unseres Hauses sind seit sechseinhalb Wochen im Iran gefangen. Sie sitzen in Einzelzellen, aber wir wissen nicht einmal wo. Alles, was wir über die Haftbedingungen wissen, gibt Anlass zu größter Sorge.

Mitarbeiter der deutschen Botschaft durften sie erst zweimal und auch nur kurz sprechen. Der Vorwurf, der gegen sie erhoben wird: Sie sollen das Land als Touristen betreten haben, obwohl sie als Journalisten eine Geschichte recherchieren wollten über die Frau, die zum Tod durch Steinigung verurteilt wurde, weil sie nach dem Tod ihres Mannes möglicherweise eine Affäre mit einem anderen Mann hatte: Ehebruch nennt man das im Iran. Nur durch öffentlichen Druck wurde sie bislang vor der Hinrichtung bewahrt. Erst wurde unseren Mitarbeitern ein Visumsvergehen vorgeworfen.

FOTO: DPAMathias Döpfner, 47, ist Vorstandsvorsitzender der Axel Springer AG

Nun erhebt die Justiz in Täbris öffentlich Spionage-Vorwürfe. Ein absurder und gefährlicher Vorwurf. Auf Spionage steht im Iran im Extremfall die Todesstrafe.

Seit einer Woche ist Deutschland im Ausnahmezustand: vor den Kaufhäusern steht ein Polizist, in den U-Bahn-Schächten wachen Sicherheitsbeamte und vor dem Reichstag in Berlin stehen gepanzerte Fahrzeuge. Die Angst geht um in der Bundesrepublik, denn ein Aussteiger hat berichtet, dass islamische Fundamentalisten unser Land aus den Angeln heben wollen.

Ein Anschlag auf den Reichstag sei geplant. Ausgerechnet der Reichstag, der 1933 brannte, bevor die Nazis das Land für den Holocaust mobilisiert haben. Wir aber üben uns in Gleichmut. Die Kanzlerin mahnt zur Gelassenheit. Ruhe sei die erste Bürgerspflicht. Das stimmt, denn wir wollen unsere Agenda nicht von Terroristen bestimmen lassen. Aber es stimmt auch nicht. Die Ereignisse haben viel miteinander zu tun. Unruhe ist auch Bürgerspflicht. Denn es geht um die Freiheit. Und die ist so gefährdet wie seit 70 Jahren nicht mehr.

Der Reichstagsbrand am 28. Februar 1933

FOTO: DPADer brennende Reichstag in der Nacht des 27. Februar 1933. Die Nationalsozialisten nutzten den Brand sofort politisch aus.

Die Organisation „Freedom House“ misst Jahr für Jahr die Freiheit. Ein Rückgang der Freiheit wird in der jüngsten Erhebung in 40 Ländern festgestellt, was 20 Prozent der Nationen der Welt entspricht. In 22, also mehr als der Hälfte, wurden die Freiheitseinschränkungen als gravierend eingestuft. Die Zahl der bisher mit freien Wahlen ausgestatteten Demokratien fiel von 119 auf 116. Insgesamt wurden im Jahr 2009 89 Länder als „frei“ klassifiziert, das sind rund drei Milliarden Menschen und 46 Prozent der Weltbevölkerung.

Als „teilweise frei“ galten 2009 58 Länder, das sind 30 Prozent aller Nationen und mit rund 1,3 Milliarden Menschen 20 Prozent der Weltbevölkerung. Nicht frei sind 47 Länder, also 24 Prozent. Unter unfreien Bedingungen leben also somit 2,3 Milliarden Menschen oder 34 Prozent der Weltbevölkerung.

Israel ist in der Region Naher Osten und Nordafrika das einzige Land in der Kategorie „Frei.“ Der Prozentsatz der „nicht freien“ Länder ist in dieser ganz überwiegend muslimischen Region weltweit mit Abstand am höchsten, sogar mehr als doppelt so hoch als im übrigen Afrika – es sind 78 Prozent.

Unfreiheit ist ein Problem, das in muslimischen Kulturkreisen besonders verbreitet ist. Freiheitsfeindlich ist nicht der Islam, sondern der islamistische Fundamentalismus, der leider von weiten Teilen der muslimischen Welt einfach hingenommen, und von noch weiteren Teilen der nichtmuslimischen Welt verharmlost wird.

Jagd auf Homosexuelle

Im Irak leben homosexuelle Männer auch heute noch gefährlich. Immer häufiger richten sich irakische Milizen gegen Männer, denen sie Homosexualität vorwerfen. Bislang haben die irakischen Behörden nichts getan, um diese Übergriffe zu stoppen, so Human Rights Watch in einem Bericht.

Noch bedrohlicher ist die Lage in Saudi-Arabien. Dort kann ein Mann zum Tode verurteilt werden, weil er sexuelle Kontakte zu einem anderen Mann hatte. Mit der Todesstrafe wird Homosexualität hochoffiziell übrigens auch im Iran, in Sudan und Jemen, sowie in Mauretanien, Somalia, Niger und Saudi-Arabien belegt. Im Iran sind in den letzten 30 Jahren rund 4000 Männer getötet worden, die angeblich oder tatsächlich homosexuell waren.

Im Jemen darf eine Frau, die verheiratet ist und dennoch mit einem anderen Mann geschlafen hat, gesteinigt werden. Das kann in diesem und in vielen anderen muslimischen Ländern übrigens auch einer Frau passieren, die vergewaltigt wurde, sogar dann, wenn sie eine Zeugin dafür hat. Solange es einen Mann gibt, der das Gegenteil behauptet, also dass sie freiwillig Sex gehabt habe, wird sie verurteilt. Denn eine Männerstimme zählt vor Gericht so viel wie zwei Aussagen von Frauen.

Deutschland, Insel der Glückseligkeit

Im Iran wird eine Frau, die abends mit offenen Haaren und im Minirock ausgeht oder einen Hamburger mit Schweinefleisch isst, quasi in den Zustand der Rechtlosigkeit versetzt. Wenn ihr jemand Gewalt antut, ist sie selbst daran schuld, denn sie hat es die Tat nach offiziellem Rechtsverständnis provoziert. Ein Ehemann, der seine Frau tötet, wird im Sinne der Verteidigung seiner Ehre vom Gesetz in Schutz genommen. Mädchen können mit 13 verheiratet werden (bis vor kurzem sogar mit 9) – nach unseren Maßstäben ist das sexueller Missbrauch von Kindern. Eine Frau, die in Notwehr ihren Vergewaltiger tötet, ist von der Todesstrafe bedroht.

Gemessen an solch krassen Menschenrechtsverletzungen leben wir in Europa und Deutschland auf einer Insel der Seligen: Meinungsfreiheit, Rechtsstaat, Demokratie mit freien Wahlen, sexuelle und religiöse Liberalität sind bei uns in den letzten Jahrzehnten zu Selbstverständlichkeiten geworden.

Es gibt zwei Gesellschaftsmodelle, denen zwei gegensätzliche Menschenbilder zugrunde liegen: Hier das kollektivistische, dort das individualistische. Hier der Zwang der Gruppe, dort die Freiheit des Einzelnen. Hier die autoritäre, dort die antiautoritäre. Hier die vormoderne, dort die moderne. Hier die religiöse, dort die säkulare. Hier die geschlossene, dort die offene Gesellschaft.

Die kollektivistische, autoritäre, religiöse, vormoderne Gesellschaft kultiviert ein Menschenbild, wonach der Einzelne eine höchst unvollkommene, in seinen Trieben dunkle, für die Gemeinschaft gefährliche Erscheinung ist, die des Schutzes einer höheren Instanz bedarf.

Islamismus, Kommunismus, Faschismus

Zugespitzt: Der einzelne muss vor sich selbst in Schutz genommen werden. Die kollektivistische Gesellschaft misstraut dem Menschen. Die individualistische, antiautoritäre, moderne, säkulare, offene Gesellschaft pflegt ein Menschenbild, nach dem der Einzelne ziemlich gut selbst zurecht kommt und dank seines freien Willens weitgehend selbst verantwortlich dafür ist, was er aus seinem Leben macht. Zugespitzt gesagt: Jeder ist seines Glückes Schmied. Die individualistische Gesellschaft traut dem Menschen.

Das kollektivistische Ideal, indem der Einzelne vor sich selbst in Schutz genommen werden muss, wird vor allem vom Islamismus, vom Kommunismus und Faschismus gepflegt. Es ist heute vor allem noch im Osten und Mittleren Osten verbreitet. Das individualistische Ideal, indem der Mensch durch seinen freien Willen sein Schicksal selbst in die Hand nimmt, ist das Modell vor allem angelsächsischer Demokratien. Es ist heute vor allem in Amerika, Kanada, Großbritannien, im Kern aber in der gesamten westlichen Welt verbreitet.

Die Zwangsbeglückung durch eine übergeordnete (Schutz-)Macht steht gegen die individuelle Glückssuche des freien Individuums. Wir müssen uns entscheiden. Was wollen wir? Ein bisschen von Beidem, den goldenen Mittelweg?

Das freie Modell des Westens ist bedroht

Das ist eine Ausflucht. Es geht um die Frage, was im Zweifelsfall wichtiger ist. Ein bisschen Freiheit gibt es nicht. Man kann sie nur geben oder nehmen. Man kann sie nicht dosieren, man kann sie nicht verordnen. Oder wie Erich Fried dichtete: „Zu sagen: ,Hier herrscht Freiheit’ ist immer ein Irrtum oder auch eine Lüge, denn Freiheit herrscht nicht.“

Das freie Modell des Westens ist latent und akut bedroht. Akut gar nicht mehr so sehr durch alte kommunistische Trutzburgen wie Nordkorea oder Kuba, sondern vielmehr durch die Aggression des nichtdemokratischen, also totalitären und damit wesentlich effizienteren Kapitalismus Chinas.

Vor allem aber durch den weltweit rasant sich ausbreitenden Islamismus, dem westliches Freiheitsverständnis, freie Marktwirtschaft, freie Sexualität, Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau dekadent, degeneriert, gefährlich, verachtenswert, gottlos erscheinen – und um jeden Preis bekämpft werden müssen.

Auf dem jahrhundertlangen Weg zum Weltkalifat sind den fundamentalistischen Moslems alle Mittel recht, um zuerst Israel, dann Amerika und schließlich den gesamten libertären Westen von innen zu unterminieren und von außen zu zerstören – mit Parallelgesellschaften, Selbstmordattentaten und Atomwaffen.

Europa reagiert in Büßermanier

Auf unsere unbeholfenen Reaktionen, auf die naiven Angebote des Dialogs, der interkulturellen Verständigung, der westlich geprägten Sehnsucht nach Harmonie und Kompromiss reagieren die Strategen des globalen Kalifats nur mit höhnischem Lachen.

Wie Deutschland, der Westen, wie die Demokratien der Welt sich dieser Herausforderung stellen – selbstbewusst, kämpferisch oder kulturrelativistisch defensiv – das wird die Schicksalsfrage der nächsten 50 Jahre sein.

Ulrike Ackermann, die in Heidelberg die einzige deutsche Professur für Freiheitsforschung ausübt, schreibt in ihrem Buch das „Eros der Freiheit“: „Angesichts der Herausforderung des politischen Islam und des Hasses auf den Westen, der in Migrantenmilieus gedeiht, stünde eigentlich eine selbstbewusste Verteidigung der mühsam errungenen Freiheiten auf der Tagesordnung. Stattdessen reagiert Europa in Büßermanier. Es zweifelt an sich selbst und fühlt sich schuldig angesichts seiner kriegerischen und kolonialen Vergangenheit – und hasst sich selbst.“

Als das zweite Flugzeug im World Trade Center einschlug

Wollen wir uns noch verteidigen? Und wenn ja, mit welchen Mitteln? Es geht dabei um alles. Nicht um Ideologie, sondern um unseren Lebensstil.

Ja, unsere Freiheit ist in Gefahr. Denn Freiheit ist kein Besitzstand. Freiheit kann leicht wieder abhanden kommen. Freiheit ist flüchtig, Freiheit ist launisch, Freiheit ist unbequem. Und Freiheit will in jedem Moment erkämpft, verteidigt, umworben werden. Wer das nicht tut, weil er glaubt, die Freiheit doch schon zu besitzen, oder aber wer es mit falschen Mitteln tut und dabei die Werte der Freiheit verrät, sitzt in der Freiheits-Falle.

Am 11. September wusste man in der Sekunde, in der das zweite Flugzeug im World Trade Center einschlug: das ist kein Unfall, das ist ein Terrorakt von bisher ungekanntem Ausmaß, das ist ein Angriff auf das weltweit größte Symbol des westlichen Kapitalismus – das ist ein Angriff auf die Freiheit.

Bilder, die die Welt nicht vergessen wird

FOTO: AFPEs war ein Tag, der die Welt veränderte:

Den Terroristen der al-Qaida war ein bespielloser Erfolg gelungen. Am späten Nachmittag des 11. September 2001 war die Leitmacht des freien Westens an den drei wichtigsten Symbolorten ihrer wirtschaftlichen, militärischen und politischen Macht angegriffen und an den ersten beiden davon getroffen, mit dem World Trade Center sogar vernichtend getroffen worden.

De facto war die wichtigste Weltmacht paralysiert – mit der Schließungsankündigung der Börsen war klar: das System steht still. Ausnahmezustand. Die Welt in Angst. Die USA am Rande der Handlungsunfähigkeit.

3056 Menschen kamen nach Angaben der Behörden bei den Anschlägen ums Leben. Der al-Qaida war der bedeutendste Terroranschlag aller Zeiten gelungen.

Wie gezielt die Anschläge und das gesamte Wirken der Al-Qaida-Netzwerke gegen die freiheitliche Gesellschaftsordnung des Westens und insbesondere Amerikas gerichtet sind, wird deutlich, wenn man sich noch einmal den Wortlaut des vielbeachteten Al-Qaida-Videos aus dem Jahr 2001 vergegenwärtigt: “Al-Dschasira” strahlte am 7. Oktober das Video mit Bin Ladens Aufruf zum Dschihad aus. Bin Laden tritt dort gemeinsam mit dem Exil-Führer des ägyptischen “Dschihad”, Aiman al-Sawahiri, und dem Sprecher von al-Qaida, Suleiman Abu Gheith, in einem offenbar gebirgigen Versteck auf

Der Gründer des Terrornetzwerks al-Qaida

FOTO: APImmer wieder meldet sich Al-Qaida-Chef Osama Bin Laden zu Wort – allerdings nicht, wie früher, per Video, sondern lediglich in Tonbandaufnahmen. Ob er noch so aussieht wie auf diesem Screenshot aus dem Jahr 2001, ist deshalb nicht klar. Der Islamist…

Osama Bin Laden: “Die Schlacht zwischen dem Glauben und dem Unglauben hat begonnen. ( …) Amerika zittert und Gott sei Dank. Was Amerika heute erlebt, erleben wir seit Jahrzehnten. ( …) Als eine kleine Einheit nun Amerika angegriffen hat, hat die ganze Welt geschrien. Die Ungläubigen haben geschrien und die Heuchler. ( …) Das ist eine Schlacht zwischen Glaube und Unglaube. ( …) Ich schwöre beim mächtigen Gott, der den Himmel ohne Säulen geschaffen hat, dass die USA und die Leute, die in den USA leben, niemals von Sicherheit träumen können oder diese erleben, bevor wir diese nicht auch tatsächlich in Palästina erleben, und bevor alle ungläubigen Truppen vom Boden Mohammeds (des Propheten) verschwunden sind. Und Gott ist groß.”

Abu Gheith: „Die Kriegserklärung der Amerikaner gegen Osama Bin Laden und die Taliban ist eine Kriegserklärung gegen alle Moslems und wir haben den Heiligen Krieg ausgerufen gegen die Juden und Christen. ( …) Wir können den Weg zu Ende gehen, auch wenn alle Ungläubigen gegen uns sind und auch wenn sich alle arabischen Länder gegen uns stellen, werden wir siegen. ( …) Das ist der Anfang vom Sturz der USA. ( …) Oh, ihr Gemeinschaft von Milliarden (an die Adresse der Moslems in der Welt).”

Sawahiri: “Habt Ihr (Amerikaner) Euch schon einmal gefragt, warum es all diesen Hass gegen Amerika und Israel gibt? ( …) Amerika ist seit 50 Jahren die Anführerin des Terrorismus.”

Das Dokument ist von erfrischender Deutlichkeit: vordergründig geht es allein um die Vernichtung Amerikas und Israels. Klar wird aber auch das eigentliche Ziel: der Kampf gilt den Ungläubigen dieser Welt, namentlich den Christen und Juden – da sollte sich Europa ausdrücklich mit eingeschlossen fühlen.

Die “Schlacht zwischen Glaube und Unglaube” meint die Religionsfreiheit in der westlichen Welt, die fundamentalistischen Moslems ein Dorn im Auge ist. Mit dem Entzug von Sicherheit soll diesen Systemen auch die verhasste Freiheit des westlichen Lebensstils ausgetrieben werden. Das sind, verkürzt, die Ziele des „Heiligen Krieges“.

Es gehört zu den naiven Wahrnehmungsmustern dieses Konfliktes, dass man in Europa das Problem gerne auf Israel, am liebsten auf eine bestimmte israelische Regierung und auf Amerika, am liebsten nur auf eine bestimmte amerikanische Regierung verengt.

Wir sind die Zielscheibe

Darin schwingt mit: Wir müssen uns ja nicht auch noch in die Schusslinie bringen, sollen doch die Verursacher ihre Probleme selbst lösen. Das ist erstens genau das, was der Islamismus erreichen will, zweitens ziemlich charakterlos, vor allem aber ist es weit entfernt von der Realität des Konfliktes.

Die als Geiseln genommenen Journalisten des Westens, die Drohungen der letzten Tage zeigen es: Deutschland steht im Zentrum. Wir sind der Gegner. Wir sind die Zielscheibe. Die in den 70er-Jahren gepflegte Mentalität des Ohnemichel hat ausgedient.

Israel ist für den Islamismus des mittleren Ostens der kleinste Gegner, direkt vor der Tür. Ihn gilt es als erstes zu beseitigen. Selbstmordanschläge und andere Terrormaßnahmen legen seit Jahrzehnten die Grundlage dafür.

In der offiziellen und überall nachlesbaren Charta der Hamas, also der Verfassung dieser im Gazastreifen regierenden Partei und Terrororganisation heißt es in Artikel 13: “Ansätze zum Frieden, die sogenannten friedlichen Lösungen und die internationalen Konferenzen zur Lösung der Palästinafrage stehen sämtlich im Widerspruch zu den Auffassungen der Islamischen Widerstandsbewegung. Denn auf irgendeinen Teil Palästinas zu verzichten bedeutet, auf einen Teil der Religion zu verzichten; der Nationalismus der Islamischen Widerstandsbewegung ist Bestandteil ihres Glaubens. (…) Für die Palästina-Frage gibt es keine andere Lösung als den Dschihad. Die Initiativen, Vorschläge und Internationalen Konferenzen sind reine Zeitverschwendung und eine Praxis der Sinnlosigkeit.”

Irans Drohung gegen Israel

Zum finalen atomaren Endschlag rüstet sich derweil der Iran. Auf der Konferenz „Eine Welt ohne Zionismus“ am 26. Oktober 2005 in Teheran sagte der iranische Präsident vor Studenten: „Der Staat Israel wurde von der globalen Arroganz mit dem Ziel gegründet, einen Brückenkopf in die islamische Welt hinein zu errichten, um sie zu bekämpfen. Was in Palästina vorgeht, ist de facto eine Schlacht zwischen dem Welt-Imperialismus und der Heiligen Front der islamischen Welt. Inschallah (so Gott will) wird die Prophezeiung des Imams (Ajatollah Khomeini) bezüglich der Vernichtung Israels durch kontinuierliche Weisheit der Palästinenser (…) bald realisiert werden. Eine neue Welle ist im Anmarsch, und es ist machbar, dass dieser Schandfleck aus der islamischen Welt getilgt wird (…).“ Bei gleicher Gelegenheit machte er keinen Hehl daraus, dass diese Drohung nicht nur für Israel selbst, sondern auch für dessen Sympathisanten gilt: “Jeder, der Israel anerkennt, wird im Zornesfeuer der islamischen Nation verbrennen.” (Bericht: hier)

Der nächste größere Gegner ist dann Amerika. Der 11. September war eine symbolische Ankündigungstat, eine Art Terror-PR-Coup, um der Welt zu dokumentieren, was man dort vor hat. Der ganz große Gegner aber ist der Rest der Welt und natürlich Europa: In Indien und Spanien hat man der Öffentlichkeit schon einmal eine Ahnung davon gegeben, dass es Schutzräume nicht gibt, solange in ihnen „Ungläubige“ leben.

Insgesamt werden den Terroranschlägen der al-Qaida bisher mindestens 4200 Tote zugeschrieben. Neben den rund 3000 Toten des 11. Septembers gab es 2002 bei Bombenanschlägen in Bali 202 Tote, 2004 in Madrid 191 Tote, 2005 in London mindestens 56 Tote, 2005 in Scharm al-Scheich 88 Tote und 2008 in Bombay 166 Tote, die ebenfalls höchstwahrscheinlich den Terrorzellen der al-Qaida oder ihrem Netzwerk zuzuordnen sind.

Aber das Problem geht weit über al-Qaida hinaus. In einem schleichenden, aber sehr systematischen Prozess wird auch der Widerstand aus dem Inneren der ungläubigen Gesellschaften organisiert. Der deutsche Verfassungsschutzbericht ist in diesem Zusammenhang eine außerordentlich spannende Lektüre:

„Bestrebungen islamistischer Organisationen richten sich gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung. Die meisten aktiven Gliederungen und Zweige islamistischer Organisationen türkischen, arabischen und vorder- bzw. zentralasiatischen Ursprungs wollen vorrangig die in ihren Heimatländern bestehenden, aus ihrer Sicht mit den Geboten des Koran und der Scharia nicht im Einklang stehenden Staats- und Gesellschaftsordnungen durch islamistische Staatswesen ablösen.

Einzelne erklären offen, auch die Weltherrschaft des Islam anzustreben. Um westlichen Einfluss in den muslimischen Ländern zurückzudrängen, schrecken viele auch vor Terroranschlägen außerhalb der Region nicht zurück. Andere islamistische Organisationen, darunter solche, die sich als Interessenvertreter großer Teile der im Bundesgebiet lebenden etwa drei Millionen Muslime sehen, wollen nicht mehr nur eine islamistische Gesellschaftsordnung in ihren Herkunftsländern, sondern ihre politisch religiösen Vorstellungen zunehmend auch in Deutschland umsetzen. Sie versuchen, für ihre Anhänger im Bundesgebiet Freiräume zu schaffen, in denen sie ein Leben nach der Scharia führen können.

Der Absolutheitsanspruch von Islamisten steht in unauflöslichem Widerspruch zu weiteren obersten Wertprinzipien der freiheitlichen demokratischen Grundordnung wie dem Gleichheitsgrundsatz, dem Mehrheitsprinzip oder dem Recht auf Bildung und Ausübung parlamentarischer Opposition.“

Es ist nicht antimuslimisch gegen den Islamismus zu sein

In der Bundesrepublik leben mindestens 3,5 Millionen Moslems, davon rund eine Million deutsche Staatsbürger. Über drei Millionen Moslems leben in Frankreich, über eine Million in Großbritannien. Mit zwei Millionen Moslems ist auch Moskau eine der großen muslimischen Städte der Welt. Erstmals in der Geschichte gibt es mehr Muslime als Katholiken auf der Welt.

Nach Angaben des Vatikans stellen Muslime nun 19,2 Prozent und Katholiken nur noch 17,4 Prozent der Weltbevölkerung. Die Islamisten unter den Moslems sind eine Minderheit. Das heißt: Fast alle Moslems sind potenziell Verbündete im Kampf gegen den Islamismus – und umgekehrt natürlich auch potenziell Gefährdete, um für eine Gefolgschaft im Zeichen des Islamismus gewonnen zu werden.

Die Frage ist nur, wer ist stärker: der gemäßigte, moderne Islam oder der radikale, vormoderne Islamismus? Wer heute gegen den Islamismus kämpft, kämpft für einen aufgeklärten, starken, gesellschaftlich selbstverständlich verankerten, erfolgreichen Islam. Es ist nicht antimuslimisch gegen den Islamismus zu sein. Im Gegenteil.

FOTO: PA/DPA (4X)Der türkische EU-Kandidat: Hagia Sophia (o.r.), Staatsgründer Atatürk, junge Frauen mit Kopftuch

Übrigens ist es aus diesem Grund auch strategisch so wichtig, der Türkei den Weg in die Europäische Union offen zu halten. Die Türkei Atatürks steht für moderaten, demokratischen, Religion und Staat trennenden Islam. Deshalb ist es so wichtig, sie – unabhängig von kurzfristigen Fehlentwicklungen, die allerdings nicht harmlos sind – die Türkei als Verbündeten zu pflegen. Ein Konflikt der muslimischen Welt gegen die nichtmuslimische wäre erstens falsch, zweitens nicht zu gewinnen. Es kann immer nur darum gehen: die demokratische, freie Welt gegen die unfreie, nichtdemokratische Welt.

Freiheitsfreunde gegen Fundamentalisten, das ist eine Auseinandersetzung, die gewonnen werden kann – aber leider nicht gewonnen werden muss.

Europa ist als Entfaltungsraum für Fundamentalisten besonders attraktiv, weil auch Terroristen hier eine viel größere Freiheit genießen. Mehr Freiheit, Anschläge zu planen und auszuführen als in den meisten islamischen Ländern.

Der Pilot des 11. September, Atta, wurde ja auch in Deutschland ausgebildet, er studierte an der Technischen Universität Hamburg-Harburg Stadtplanung. 1999 beendete er sein Studium, währenddessen er keinen Hehl aus seinem Hass auf Juden, Amerika, Marktwirtschaft und Globalisierung machte, mit einem sehr guten Diplom. Die logistische Planung des 11. September fand ebenfalls größtenteils in Hamburg statt. Atta war eine Art Sektenführer, mehr Ausbilder und geistiger Führer als selbst Auszubildender – und blieb dabei unbehelligt.

Was tun, wenn es zum Äußersten kommt?

Der Islam-Forscher Bernhard Lewis beklagt, dass es radikalen Muslimen gelungen ist, in Europa so viele Verbündete zu finden. Nach links üben sie eine Anziehungskraft auf die antiamerikanischen Segmente in Europa aus, für die sie sozusagen die Sowjetunion ersetzt haben. Nach rechts üben sie eine Anziehungskraft auf antijüdische, rassistische Gesellschafts-Segmente in Europa aus.

Es ist ihnen gelungen, unter beiden Flaggen beachtliche Unterstützung zu gewinnen. Lewis vergleicht die Rolle des islamischen Fundamentalismus mit dem Nationalsozialismus und dem Bolschewismus: „Alle drei Gruppen haben viel gemein – und voneinander gelernt.” Vor allem eines , so Lewis: „ ihre Fähigkeit, die Schwächen in unserer Gesellschaft zu entdecken und auszunutzen. Zum Beispiel unsere pluralistische Offenheit und der Mangel an Konsequenz in Zeiten, in denen Konsequenz besonders nötig ist.”

Was folgt daraus: Sollen wir so entschlossen agieren, dass wir dabei die demokratischen Grundrechte und Menschrechte mit Füßen treten? Nein. Aber was tun, wenn es eines Tages zum Äußersten kommt?

Sehr klar spricht Lewis aus, was in vielen Deutschen Debatten immer noch als Panikmache abgetan wird – die Gefahr, dass eines Tages Atomwaffen eingesetzt werden. Das Problem ist, dass der Westen gerne seine Feinde nach eigenen Maßstäben ausrechnet. Nach dem Motto: Wir würden doch auch nie eine Waffe einsetzen, die dramatische Opfer unter den eigenen Landsleuten fordert.

Das Dilemma der Freiheits-Falle

Lewis prognostiziert dagegen: “Terroristen würden nicht zögern, nukleare Waffen zu benutzen. Für sie, mit ihrer apokalyptischen Vision, wirkt eine derartige Zerstörung nur noch viel verlockender.” Was ist dann die Ultima Ratio? Und wann ist die Zeit dafür gekommen?

Der Schriftsteller Leon de Winter hat sich immer wieder mit diesem Thema beschäftigt. Sein Fazit ist düster: “Reguläre Armeen können mit dem Terrorismus nicht fertig werden und reguläre Gesetze taugen nicht für die Bekämpfung und Bestrafung der Terroristen. Die machen, was sie wollen, und wenn sie dabei erwischt werden, verlangen sie, dass man sie nach den Regeln behandelt, die sie verachten und die sie nie praktizieren würden, wenn sie das Sagen hätten. Das ist das große Handicap von Demokratien und Rechtsstaaten: Die Terroristen wissen, dass diese sich an die Spielregeln halten, auch im Extremfall.“

Und auch bei de Winter führt das Dilemma der Freiheits-Falle zur Gegenfrage: „Wie kann man überleben, wenn man sich an Regeln hält, die der Feind nicht akzeptiert?”

Ein Schritt könnte darin bestehen, dass der kleine harte Kern radikaler Islamisten durch die weltweit überwiegende Schar nichtradikaler Moslems isoliert wird. Es müsste doch möglich sein, sozusagen im innermuslimischen Dialog den Missbrauch der Religion durch Fanatiker so zu diskreditieren, dass die Bewegung der Fundamentalisten zumindest nicht mehr wächst und mittelfristig sogar geschwächt wird.

“Problematische Einstellungsmuster”

Um es deutlich zu sagen: Es sieht nicht danach aus. Bisher gibt es zumindest kein Anzeichen, dass sich eine solche Bewegung moderater Moslems im größeren Stil artikulieren oder gar durchsetzen würde.

In Deutschland erschien 2007 eine 509 Seiten dicke Studie “Muslime in Deutschland”. (Bericht: hier) Sie wurde vom Bundesinnenministerium in Auftrag gegeben und von den Hamburger Wissenschaftlern Katrin Brettfeld und Peter Wetzels am Institut für Kriminologie der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Uni Hamburg durchgeführt. 1750 Moslems wurden in Telefoninterviews zu den Themen religiöse Einstellungen, Verhältnis zum Rechtsstaat, Sprachenkenntnisse, Bildung und Gewaltbereitschaft befragt. Dabei kam heraus, dass etwa 40 Prozent der Muslime hierzulande „fundamental orientiert“ sind.

Merkmale dafür sind: eine enge religiöse Bindung, hohe Alltagsrelevanz der Religion, die starke Ausrichtung an religiösen Regeln und Ritualen verbunden mit einer Tendenz, “Muslime die dem nicht folgen auszugrenzen sowie den Islam pauschal auf- und westliche, christlich geprägte Kulturen abzuwerten”.

14 Prozent aller Befragten haben “problematische Einstellungsmuster” – das bedeutet laut Studie, dass sie entweder eine hohe Distanz zu Demokratie, und/oder eine hohe Akzeptanz zu politisch-religiös motivierter Gewalt zeigen.

Knapp 40 Prozent der muslimischen Befragten halten “physische Gewalt als Reaktion auf die Bedrohung des Islams durch den Westen für legitim”. Fast 9 Prozent halten die Formulierung, dass Selbstmordattentate feige seien und der Sache des Islam Schaden zufügen, für falsch. Mehr als 8 Prozent der muslimischen Studenten gehen auf Distanz zur Demokratie, etwa 6 Prozent von ihnen sind gleichzeitig demokratieskeptisch und befürworten die Scharia.

Schwäche und Furcht ermutigen den Gegner

Was macht man mit solchen Erkenntnissen? Mehr Dialog wagen? Ja, aber das reicht nicht. Die entscheidende und oft verdrängte Frage ist die nach der Wehrhaftigkeit des Westens, nach dem Selbstbehauptungswillen und der Selbstbehauptungsfähigkeit der Freiheit.

Bernard Lewis, von seinen Anhängern als mutigster wissenschaftlicher Mahner islamistischer Entwicklungen bewundert, von seinen Gegnern als Scharfmacher und Stichwortgeber der Bush-Administration und der Neocons gegeißelt, ist weder das eine noch das andere. Mit dem Trauma des Holocaust in den Knochen und mit methodisch schwer diskreditierbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen im Gepäck, gehört er zu den wenigen, die sich einem Zeitgeist eleganter Kompromisse meinungsfreudig in den Weg stellen.

FOTO: PICTURE-ALLIANCE / AKG-IMAGES1938: Besprechung des englischen Premierministers Chamberlain mit Hitler in Godesberg

In diesem Sinne bleibt er einer der wenigen entschiedenen Kritiker des europäischen Appeasements: „Das Ringen mit den Islamisten ist weder verloren noch gewonnen. Wir haben überlebt, weil die Feinde noch größere Fehler als wir gemacht haben… Das ist die Erfahrung meiner Generation, die das Beugen vor der Terrorgefahr mit der Politik der Beschwichtigung, Appeasement, des damaligen britischen Premiers Chamberlain und dem Münchner Abkommen verbindet. Zwar leben wir in einer anderen Zeit. Doch sind die Grundprinzipien des menschlichen Benehmens gleich: Schwäche und Furcht ermutigen den Gegner.“

Dies gilt noch mehr zumal der Gegner in diesem Fall einen völlig anderen Wertekanon besitzt und keineswegs mit westlich demokratischen, humanistischen Reflexen operiert. Es ist ein Kardinalfehler des Westens, seine fundamentalistischen Freiheitsgegner dennoch nach eigenen Kriterien und Mustern auszurechnen. Das sind Erfahrungsschätze wie etwa: wenn man die Hand reicht, wird sie allein schon aus Höflichkeit ergriffen.

Falsch. Was ist denn mit der Hand Obamas geworden, die er Ahmadinedschad angeboten hat? Die hängt immer noch ziemlich verloren im luftleeren Raum. Eine Geste, die in Teheran auf Gelächter gestoßen ist, und die als Zeichen der Schwäche und Ermutigung zu radikalerem Vorgehen gedeutet wird.

Ein anderes Beispiel: Keine Regierung wird etwas unternehmen, bei dem sie das Leben Hunderttausender der eigenen Zivilbevölkerung aufs Spiel setzt (beispielsweise: einen Atomerstschlag mit dem Risiko des Gegenschlages).

Falsch. Wer es sich zum Ziel gesetzt hat, die Welt von Ungläubigen zu befreien und dabei zuerst den Zionistenstaat Israel von der Landkarte tilgen will, der wird den Heldentod seiner Landsleute im Heiligen Krieg nicht als Opfer, sondern als schnelleren Weg ins Paradies sehen und begrüßen. Die Psychologie des Selbstmordattentäters liegt im erlösenden Knall des Sprenggürtels.

Die chinesische Lösung

Ob der nun um die eigene Hüfte geschnallt ist oder sinnbildlich um weite Teile des eigenen Volkes, spielt dabei keine Rolle. Das ist eben der Unterschied zwischen der Psychologie von Fanatikern und der von Demokraten. Es kann deshalb folgenschwer sein, eigene Verhandlungs- und Verhaltensmuster auf seine Gegner zu übertragen.

Ein letztes besonders folgenschweres Missverständnis ist die weitverbreitete Auffassung, der iranische Präsident drohe zwar immerzu, vor allem mit der Vernichtung Israels und neuerdings auch mit der Entwicklung von Nuklearwaffen, aber das seien nur taktische Drohungen, umsetzen werde er das ja nie. Nach dem Motto: Hunde, die bellen, beißen nicht. Für diese Ansicht gibt es nicht die geringste Evidenz. Diktatoren, die bellen, beißen sehr wohl. Mehr noch: Diktatoren tun in der Regel ziemlich präzise das, was sie öffentlich ankündigen.

Mao Tse-tung sagte am 13. August 1945: „Wir sind verpflichtet, das Volk zu organisieren. Was die chinesischen Reaktionäre betrifft, so sind wir verpflichtet, das Volk zu organisieren, damit es sie niederschlägt. Für alles Reaktionäre gilt, dass es nicht fällt, wenn man es nicht niederschlägt. Es ist die gleiche Regel wie beim Bodenkehren – wo der Besen nicht hinkommt, wird der Staub nicht von selbst verschwinden.“

Die sowjetische Lösung

Diese Aussagen erfolgten Jahre vor der Massenvernichtung durch Maos diverse Kampagnen und Aktionen. In den Jahren 1949-1975 forderte seine Diktatur rund 76 Millionen Todesopfer. Und von Josef Stalin stammt der Satz: “Wenn auch nur fünf Prozent der Getöteten wirkliche Feinde seien, dann ist das Ziel erreicht.” Das ist die Ankündigung wahllosen Massenmords in der Annahme, durch pure Stochastik schon die Richtigen zu erwischen.

Die Parallele zum 11. September und etwa zu Bernard Lewis’ Aussage, radikale Islamisten machten keinen Unterschied, wen sie töteten, Militärs oder Zivilisten, drängt sich auf. Auch zu Maos Analogie vom Besen passt das, noch mehr, wenn man an den Begriff der “Stalinistischen Säuberungen” denkt: Allein während der “Großen Säuberung” von 1936 bis 1938 starben jeden Tag etwa 1000 Menschen, insgesamt variieren die Zählungen der Todesopfer von 9 bis 22 Millionen.

Die Diktatoren der Geschichte, allen voran Hitler, Mao und Stalin, haben Massenmord, die Durchsetzung ihrer Ideologie ohne Rücksicht auf Verluste, in ähnlicher Weise angekündigt, wie es Ahmadinedschad oder Osama bin Laden heute tun. Wie bei Mao oder Stalin ist ihr Ziel, die Welt besenrein zu machen für den Einzug des fundamentalistischen Islam.

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Mahmud Ahmadinedschad

FOTO: REUTERSMahmud Ahmadinedschad ist seit dem 3. August 2005 der sechste Präsident der Islamischen Republik Iran. Das Foto zeigt ihn bei seiner Wiederwahl im Juni 2009.

Es lohnt sich, in diesem Zusammenhang noch einmal Hitlers „Mein Kampf“ zu lesen. Hitler schrieb “Mein Kampf” ab 1924 als er noch in der Festung Landsberg inhaftiert war – fast ein Jahrzehnt vor seiner Machtergreifung also. Umso frappierender ist die Deckungsgleichheit seiner Ankündigungen aus dem Buch mit den späteren historischen Fakten. Wir sind also gut beraten, vorsichtshalber auch in Zukunft davon auszugehen, dass Diktatoren tun, was sie sagen.

Wie kommt es, dass eine so nachweisbar gewaltsame, antifreiheitliche Bewegung wie der Islamismus inklusive aller realpolitischen Konflikte von Afghanistan über Pakistan bis Iran bei uns als gesellschaftliche Bedrohung mindestens verharmlost, wenn nicht hier und da sogar in einem beklemmend verständnisvollen Licht gesehen werden? Und warum haben in diesem Zusammenhang viele sogar für etwas Verständnis, was sonst in Deutschland verlässlich (und glücklicherweise) zu einem gesellschaftlichen Tabu geworden ist: die massive Diskriminierung von Frauen?

Als vor einigen Jahren eine Marokkanerin sich wegen fortgesetzter Misshandlung vorzeitig scheiden lassen wollte, lehnte eine deutsche Richterin dieses Ansinnen ab, indem sie auf den kulturellen Hintergrund der Ehe und das im Koran verankerte Züchtigungsrecht verwies. Konkret zitierte sie Sure 4,34: „Die Männer sind den Weibern überlegen (…) Diejenigen aber für deren Widerspenstigkeit ihr fürchtet – warnet sie, verbannet sie in die Schlafgemächer und schlagt sie.“ Mit dem gleichen Argument wurden von deutschen Gerichten auch immer wieder sogenannte „Ehrenmorde“ milder beurteilt, weil man ja Verständnis für den kulturell-religiösen Kontext haben müsse.

Die merkwürdige deutsch-europäische Neigung zur Selbstaufgabe

Ulrike Ackermann schreibt dazu: „Eine dem Multikulturalismus verpflichtete Toleranz gegenüber den Parallelgesellschaften, in denen die individuelle Freiheit weder ein schützenswertes Gut noch ein akzeptierter Wert ist, verschließt die Augen, vor der sozialen und kulturellen Sprengkraft, die ihnen eigen ist. Wenn sie diese Intoleranz duldet, gibt sie sich selbst auf.“

Es ist eine Gefahr des in der Freiheits-Falle sitzenden Selbstverständnisses, dass man Toleranz solange absolut setzt, bis sie zur Toleranz gegenüber der Intoleranz wird. Ein folgenschweres Missverständnis: Für die Intoleranz anderer darf es kein Verständnis geben. Nur die Intoleranz der Intoleranz erhält die Freiheit.

Bei der Suche nach Gründen für diese merkwürdige deutsch-europäische Neigung zur Selbstaufgabe, zum falschen Toleranzverständnis, das dann etwa dazu führt, dass Weihnachtsdekoration in Schulen verboten wird, weil das die Gefühle muslimischer Schüler verletzen könnte, findet Ulrike Ackermann eine interessante Spur: „Ein tief sitzendes Schuldgefühl angesichts der europäischen Kolonialgeschichte speist den Multikulturalismus und schürt die westlichen Selbstzweifel, die sich zum Selbsthass steigern und die eigenen Werte und Traditionen radikal in Frage stellen. Die Mehrheitsgesellschaft bezichtigt sich dann der Schuld an der Selbstausgrenzung der Muslime und ihrem Rückzug in Parallelgesellschaften.“

Ob an deutschen Schulen oder an den internationalen Konfliktfronten – der Westen (mit Ausnahme Amerikas) organisiert artig seine kulturelle und machtpolitische Selbstaufgabe – und da, wo er es mal nicht tut ist schnell der Vorwurf des Hegemonialstrebens oder der Intoleranz gegenüber dem Andersartigen zur Hand. Und wenn dann doch mal jemand gegen die Sprachregelungen der „political correctness“ aufbegehrt, dann wird man schnell in die Zonen der intellektuellen Wüterei verbannt, aus der es im aufgeklärten, feinsinnigen intellektuellen Diskurs kaum noch ein entrinnen gibt.

FOTO: DPAHenryk M. Broder

Henryk M. Broder schrieb in einem Artikel in der „Welt“ „Warum die revolutionäre Linke Israel so hasst“: „Tatsächlich ist der Antisemitismus, der auf die Vernichtung der Juden zielte, von einem Judenhass abgelöst worden, der seine eigene Entlastung sucht. Deswegen phantasieren seine Träger mit Hingabe darüber, dass die Israelis den Palästinensern das antun, was die Nazis den Juden angetan haben; dass es heute in Gaza so zugeht wie früher im Warschauer Ghetto. Und nennen solche Halluzinationen „Israelkritik“. Aber die so genannte Israelkritik hat wenig mit den Zuständen in Palästina und sehr viel mit den Bedürfnissen der Israelkritiker zu tun, die unter der Last der eigenen Geschichte ächzen. Es sind nicht die Israelis bzw. die Juden, die von Hitler nicht loskommen, es sind die Deutschen, die im Schatten des großen Diktators leben, in einer Art Daueralarm, der auch bei nichtigstem Anlass aktiviert wird, wenn z.B. eine Fernsehmoderatorin „Autobahn“ oder „innerer Reichsparteitag“ sagt.“ (Lesen Sie hier den ganzen Broder)

Mit dieser Mentalität sind wir schwach, verletzbar und gefährdet in den Auseinandersetzungen der nächsten Jahrzehnte. Wenn es schon keine grundsätzlichen Überzeugungen sind, die uns in diesem Kulturkampf leiten, und wenn schon in all diesen Fragen soviel Gepäck aus der deutschen Kolonialgeschichte und der Geschichte des Dritten Reiches mitzuschleppen ist, dann könnte es ja eigentlich der geschichtlich abgeleitete Altruismus sein, der Deutschland motiviert, eindeutiger, selbstbewusster, klarer Position zu beziehen.

“Komm und töte ihn!”

Das erste Opfer des islamistischen Heiligen Kriegs soll, so ist es mehrfach angekündigt, Israel sein. Jehuda Bauer stellte 2002 fest „Die Sprache des Islamismus ist klar und deutlich genozidal. Eine Wiederholung des Massenmordes an den Juden wird angestrebt, das ist schwarz auf weiß nachzulesen.“

Wer das – auch nach den öffentlich gemachten Nuklearplänen Ahmadinedschads – für übertrieben hält, dem sei noch einmal die Lektüre der Charta der Hamas empfohlen. Diesmal Artikel 7, eine Schlüsselstelle: “Weil Muslime, die die Sache der Hamas verfolgen und für ihren Sieg kämpfen (…) überall auf der Erde verbreitet sind, ist die Islamistische Widerstandsbewegung eine universelle Bewegung. (…) Hamas ist eines der Glieder in der Kette des Dschihad, die sich der zionistischen Invasion entgegenstellt. (…) Der Prophet – Andacht und Frieden Allahs sei mit ihm, – erklärte: Die Zeit wird nicht anbrechen, bevor nicht die Muslime die Juden bekämpfen und sie töten; bevor sich nicht die Juden hinter Felsen und Bäumen verstecken, welche ausrufen: Oh Muslim! Da ist ein Jude, der sich hinter mir versteckt; komm und töte ihn! (…)”

Wollen wir Deutsche dabei zusehen? Und wie konnte ein früherer deutscher Außenminister allen Ernstes die Position bundesrepublikanischer Diplomatie zwischen Palästinensern und Israelis mit dem Begriff „Äquidistanz“ belegen?

Israel und das Messen mit zweierlei Maß

Äquidistanz zwischen einem Aggressor, der das Mittel der Selbstmordanschläge systematisch einsetzt, und einem demokratischen Verteidiger, der beim Kampf um sein Existenzrecht weltöffentlich militärische Pannen und ungeschickte Geheimdienstaktionen rechtfertigen muss. Wehe, wenn dann einmal ein richtiger Fehler passiert, die Etablierung neuer Wohnungen für israelische Siedler in Ostjerusalem, etwas, das so ungeschickt und dumm ist, als hätten es die Feinde Israels ersonnen.

Auf Jahre hinaus wird das – zu Recht – gegen Israel verwendet werden, auch wenn man dabei vergisst, dass wieder einmal mit zweierlei Maß gemessen wird. Die einzig richtige Haltung Deutschlands und Europas wäre in der Israel-Frage ein klares Bündnis zu Israel – an der Seite der Vereinigten Staaten.

Nur das, verbunden mit klaren Sanktionen und militärischen Reaktionen, sobald die Spielregeln von irgendjemandem missachtet werden, könnte in der Region Stabilität bewirken. Von Frieden wage ich nicht zu sprechen. Aber zumindest Stabilität, das wären wir dem kleinen Land am Meer schon schuldig. Wenn es also auch keine altruistischen Motive sein dürfen, dann bleiben nur noch blank egoistische Gründe, und die gibt es genug: Es ist im Interesse Deutschlands an der Seite Israels zu stehen. Wenn Israel fällt, fällt langfristig auch der Westen, Europa, Deutschland.

Gegenwehr, Geschlossenheit und Stärke

Solange Europa und Amerika sich in ihrer Haltung gegenüber Israel und den fundamentalistischen Nachbarregimes gegeneinander ausspielen lassen, besorgen sie die Arbeit ihrer gemeinsamen Feinde. In Israel, in Afghanistan, im Iran, im Irak in Pakistan, aber auch in Berlin, London und Paris, also überall wo die westliche Welt mit den Terrorkommandos der Freiheitsfeinde konfrontiert wird, hilft nur eine Politik der Geschlossenheit und der Stärke.

Jedes andere Signal wird falsch verstanden. Wir haben es mit einer anderen Kultur, mit einer anderen Mentalität, mit einem anderen Werterahmen zu tun. Wir stehen hier im Konflikt mit Terroristen, die von Vernichtungs- und Allmachtsphantasien getrieben werden, nicht mit Demokraten, die ihr Handeln im Rahmen von Humanismus und Rechtsstaat abwägen.

Nur Gegenwehr, Geschlossenheit und Stärke wird die Angriffe auf unsere freiheitliche Ordnung verlangsamen und schwächen. Aber was heißt Stärke? Stärke bedeutet natürlich, dass der gesamte Rahmen demokratischer und rechtsstaatlicher Mittel ausgeschöpft wird, um eine fatale Toleranz gegenüber der Intoleranz zu vermeiden.

Aber Stärke ist vor allem eine Frage des Bewusstseins. Wir müssen von unseren Werten und unserem Ordnungssystem überzeugt sein, nur dann können wir es erfolgreich verteidigen, aktiv und selbstbewusst. Es ist kein Zeichen von Chauvinismus, wenn wir unsere freiheitliche Grundordnung für besser halten. Es wäre falscher, menschenfeindlicher, letztlich zynischer Relativismus, wenn wir sagen würden: die Wahrheit liegt in der Mitte. Eben nicht.

Ihr wusstet doch, wohin Appeasement führt

Die Grenzen für die Methoden und Mittel der Auseinandersetzung definiert die Freiheit selbst: Wir können nicht Meinungen unterdrücken oder Nachrichten manipulieren, im Namen der Freiheit, wir können nicht foltern, im Namen der Freiheit. Aber wir können uns wehren, so clever und erfolgreich wie möglich – für die Freiheit.

Ich möchte nicht in zwei Jahrzehnten von meinen Kindern und Enkeln gefragt werden: Warum habt ihr damals nichts getan? Ihr habt doch sehen können und sehen müssen, was passiert. Und Ihr konntet doch die Lektionen von 1938 in den Geschichtsbüchern nachlesen. Ihr wusstet doch, wohin Appeasement führt.

Krieg ist furchtbar. Krieg will niemand. Deshalb muss alles unternommen werden, um weitere Kriege zu vermeiden. Dass es die deutsche Politik im Verbund mit deutschen Unternehmen aber noch nicht einmal schafft, stringente Wirtschafts-Sanktionen im Iran durchzusetzen, ist peinlich und beschämend. Und unklug.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es im Zusammenhang mit der Atompolitik des Iran in absehbarer Zukunft zu einer militärischen Auseinandersetzung in der Region kommt, ist extrem hoch. Entweder werden die Amerikaner aktiv, oder Israel wird es aus Selbstschutz tun. Dass ein Volk, dass durch den Holocaust beinnahe vollständig vernichtet worden ist, geduldig wartet, dass es von den aggressivsten Antisemiten der Gegenwart in dem Land vernichtet wird, das ihm als sicherer Hafen, als ultimativer Fluchtpunkt alles bedeutet, ist unwahrscheinlich – und schwer zu erwarten.

Israel wird also, insbesondere, wenn es sich allein gelassen fühlt, aktiv. Spätestens dann stellt sich die Frage: helfen oder der Vernichtung Israels zusehen. Dies ist der Ausgangspunkt für die nächste große Auseinandersetzung um unsere Freiheit.

Und wenn es überhaupt eine Chance gibt, diese Eskalation zu vermeiden, dann nur durch rechtzeitig demonstrierte absolute Geschlossenheit des Westens. Wenn Europa tatenlos zusieht, wird es sich erneut als zahnloser Tiger, als Opportunist blamieren. Wenn Amerika nichts tut, wird der amerikanische Präsident als Totengräber der freiheitlichen westlichen Wertegemeinschaft in die Geschichte eingehen. Das wird er – und vor allem sein Umfeld – nicht wollen.

Nie wieder Unfreiheit

Und die Deutschen? Ich fürchte: Die Deutschen haben aus dem Trauma des Dritten Reiches und des Holocaust leider überwiegend die falsche Lektion gelernt. Das nationalsozialistische Deutschland war eine von einem Diktator geführte Gesellschaft, die auf einer systematisch angelegten Freiheitsberaubug des Individuums basierte. Kollektivistisch, autoritär, ressentimentgeladen, neidgetrieben, rassistisch, nationalistisch, sozialistisch trieb Deutschland auf Vernichtungskrieg und Massenmord zu, ohne dass jemand rechtzeitig einschritt.

Die Lektion dieser Erfahrung hätte sein müssen: Nie wieder Unfreiheit, nie wieder Rassismus, nie wieder antidemokratische Autorität. Und vor allem: Mehr Wehrhaftigkeit der freien Gesellschaften.

Konkret heißt das: Wehret des Anfängen!

Und noch konkreter: Wo immer unfreiheitliche Energien auszumachen sind, vor allem dort, wo sie unsere Interessen berühren, muss mit Nachdruck und zur Not, als ultima ratio auch mit militärischen Mitteln die Freiheit verteidigt werden. Und der beste Weg die ultima ratio nicht eintreten zu lassen ist es, sie nicht auszuschließen.

Stattdessen hat man die deutsche Lektion so interpretiert: Nie wieder Krieg, nie wieder militärische Involvierung, nie wieder sollte Deutschland irgendwo eine Führungsrolle übernehmen wollen. Der gute Deutsche als europäisches Wir ohne eigene Interessen, als Pazifist, der sich heraushält. Dass mit dieser Haltung Unfreiheit, Diktatur, Rassismus, Massenmord ermöglicht statt verhindert werden, ist bisher kaum aufgefallen. Lernen wir aus der Geschichte nur, dass wir aus der Geschichte nichts lernen? Oder wird der freie Westen es diesmal besser machen?

Der 11. September war das Menetekel eines Heiligen Kriegs gegen unsere westlich-freiheitliche Lebensform. Entweder wir haben die Symbolik des gefallenen World Trade Centers verstanden und nehmen den Kampf an. Oder wir sind verloren.

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Offener Brief von Giordano an Effendi Wulff

Posted by sioede on October 25, 2010

Die Welt Oktober 2010:

Sehr geehrter Herr Bundespräsident,

„Das Christentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland, das Judentum gehört zweifelsfrei zu Deutschland, das ist unsere christlich-jüdische Geschichte, aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland“. Dieser Satz in Ihrer Rede vom 3. Oktober anlässlich des 20. Gedenktags der Wiedervereinigung offenbart in seiner Pauschalität eine so verstörende Unkenntnis der Wirklichkeit und verfrühte Harmonisierung grundverschiedener Systeme, dass es einem die Sprache verschlagen will.

Ich maße mir nicht an, Ihnen Nachhilfeunterricht in Geschichte erteilen zu wollen, aber hier wird eine blauäugige Gleichsetzung des realexistierenden Islam mit einem EU-konformen Wunsch-Islam so sichtbar, dass energischer Widerspruch eingelegt werden muss. Denn der politische und militante Islam ist nicht integrierbar, aber auch der „allgemeine“ jenseits davon ist noch problematisch genug.

Ist er doch bisher auf die Frage, ob er vereinbar sei mit Meinungsvielfalt, Gleichstellung der Frau, Pluralismus, Trennung von Staat und Religion, kurz, mit Demokratie, jede überzeugende Anwort schuldig geblieben. Eine dunkle Wolke, die am Himmel des 21. Jahrhunderts schwebt, und von der auch die Bundesrepublik Deutschland durch eine total verfehlte Immigrationspolitik unmittelbar berührt wird.

Hier stoßen in der Tat zwei grundverschiedene Kulturkreise aufeinander, und das in sehr unterschiedlichen Entwicklungsstadien.

Einmal der judäo-christliche, in dem sich nach finstersten Geschichtsepochen mit Renaissance, Aufklärung, bürgerlichen Revolutionen und ihrer Fortschreibung das liberale Muster durchgesetzt hat, ein gewaltiger Sprung nach vorn. Dann der andere, der islamische Kulturkreis, der nach zivilisatorischen Glanzzeiten, die das Abendland nur beschämen konnten, bei aller inneren Differenzierung dennoch bis heute eine gemeinsame patriarchalisch-archaische Stagnation zu verzeichnen hat: gehorsamsorientiert, säkularitätsfern, auf Ungleichheit der Geschlechter, elterliche Kontrolle und fraglose Anerkennung von religiösen Autoritäten fixiert. Es ist der Zusammenstoß zwischen einer persönliche Freiheiten tief einengenden, traditions- und religionsbestimmten Kultur, und einer anderen, nach langen Irrwegen individualistisch geprägten, vorwiegend christlichen und doch säkularen Gesellschaft.

In dieser Auseinandersetzung türmen sich riesige Hemmnisse, und es sind Muslime selbst, die auf sie hinweisen. So der große türkische Schriftsteller Zafer Senocak, der das Seziermesser an der wundesten Stelle ansetzt: „Kaum ein islamischer Geistlicher, geschweige denn ein frommer Laie, ist willens und in der Lage, das Kernproblem in der Denkstruktur des eigenen Glaubens zu sehen. Sie sind nicht bereit zur kritischen Analyse der eigenen Tradition, zu einer schonungslosen Gegenüberstellung ihres Glaubens mit der Lebenswirklichkeit in der modernen Gesellschaft.“

Oder der unerschrockene Abbas Baydoun, langjähriger Feuilletonchef der libanesischen Tageszeitung „As-Safir“, der sich auf das ähnlich gefährliche Gebiet tabuloser Selbstkritik begibt: „Bei uns suchen viele nach Ausreden, nicht in den Spiegel zu schauen, um uns den Anblick eines fürchterlichen Gesichts zu ersparen, des Gesichts eines anderen Islam, des Islam der Isolation und der willkürlichen Gewalt, der nach und nach die Oberhand gewinnt und bald, während wir dem Höhepunkt der Verblendung zusteuern, unser tatsächliches Gesicht sein wird.“

Was, Herr Bundespräsident, sind Salman Rushdies „Satanische Verse“ gegen diese Beschwörungen? Hier machen Muslime Schluss damit, die Verantwortlichkeit für die eigenen, selbstverursachten Übel und Missstände an „Europa“, den „Großen Satan USA“ oder den „Kleinen Satan Israel“ zu delegieren. Hier prangern Muslime die Unfähigkeit der islamischen Welt zur Selbstreflexion an, hier wird die eigene Elite als der wahre Verursacher der Krise beim Namen genannt. Und dabei ausgesprochen, was auszusprechen kein Nichtmuslim je wagen würde: Nicht die Migration, der Islam ist das Problem!

Ein riesiger, revolutionsüberreifer Teil der Menschheit, die „Umma“, also die gesamte Gemeinschaft der Muslime, so differenziert sie auch in sich ist, droht an ihrer eigenen kultur- und religionsbedingten Rückständigkeit und Unbeweglichkeit zu ersticken. Ein gleichsam dröhnendes Ausrufezeichen dazu: die gespenstische Talmiwelt der Öl-Billionäre am Golf, das Fettauge auf der Bodenlosigkeit eines geld- und goldstrotzenden Zynismus – „Das kann nicht gutgehen“, so Orham Pamuk.

Aber auch in Deutschland, sehr geehrter Herr Bundespräsident, gibt es muslimische Stimmen, die Ihrer Einbringung des islamischen Kulturkreises in den judäo-christlichen skeptisch gegenüberstehen.

So etwa die iranische Theologin Hamideh Mohaghegni, die warnte, „dass die innerislamischen Klärungen auf dem Wege zu einem Euro-Islam noch zwanzig bis dreißig Jahren in Anspruch nehmen werden, und es auch dann immer noch fraglich sei, ob der sich hier durchsetzen oder dem traditionellen Islam unterliegen wird.“

Eine andere Stimme, die dazu aufruft, der Meinung des Volkes Beachtung zu schenken und muslimischen Verbands- und Moscheevereinsfunktionären kritisch gegenüber zu treten, ist die von Dr. Ezhar Cezairli, Mitglied der Deutschen Islamkonferenz: „Ich finde es verständlich, wenn Menschen, die keineswegs der rechten Szene zugehören, Angst vor Islamisierung haben.“ Und weiter: „Es ist eine Gefahr für die Zukunft Deutschlands, dass manche Politiker durch ihre Ignoranz gegenüber islamischen Organisationen dabei sind, die Grundlagen unserer aufgeklärten Gesellschaft aufzugeben.“

Das all den Pauschalumarmern, xenophilen Einäugigen, Sozialromantikern, Gutmenschen vom Dienst und Beschwichtigungsaposteln ins Stammbuch, deren Kuschelpädagogik auch nach Thilo Sarazzin noch so tut, als ob es sich um eine multikulturelle Idylle handelt, die durch sozialtherapeutische Maßnahmen behoben werden könnte.

Keine Missverständnisse, sehr geehrter Herr Bundespräsident: Es bleibt die Ehre der Nation, jeden Zuwanderer, Fremden oder Ausländer gegen die Pest des Rassismus und seine Komplizen zu schützen. Gleichzeitig aber ist es bürgerliche Pflicht, sich gegen Tendenzen, Sitten, Gebräuche und Traditionen aus der türkisch-arabischen Minderheit zu wehren, die jenseits von Lippenbekenntnissen den freiheitlichen Errungenschaften der demokratischen Republik und ihrem Verfassungsstaat ablehnend bis feindlich gegenüberstehen.

Die entscheidenden Integrationshemmnisse kommen aus der muslimischen Minderheit selbst, auch wenn man davon ausgehen kann, dass ihre Mehrheit friedliebend ist. Es bleibt jedoch verstörend, wie rasch in der Welt des Islam riesige Protestaktionen organisiert werden können, sobald Muslime sich angegriffen oder beleidigt fühlen. Wie stumm es aber in den hiesigen Verbänden und Moscheevereinen bleibt, wenn, zum Beispiel, in der türkischen Stadt Malatya drei Mitarbeiter eines Bibelverlags massakriert, Nonnen in Somalia erschossen und in Pakistan Christen wegen Verstoßes gegen das „Blasphämiegesetz“ in Todeszellen gehalten werden, wo sie auf ihre Exekution warten. Eisernes Schweigen…

Das Migrations/Integrationsproblem erfordert aber eine ebenso furchtlose wie kritische Sprache.

Wo sind wir denn, dass wir uns fürchten, zu Ausländer- und Fremdenfeinden gestempelt zu werden, wenn wir uns zu eigenen Wertvorstellungen bekennen? Wo sind wir denn, dass wir uns scheuen müssen, eine paternalistische Kultur, in der das Individuum nichts, die Familie und Glaubensgemeinschaft aber alles ist, integrationsfeindlich zu nennen? Was ist denn falsch an der Feststellung, dass in ungezählten Fällen der Zuwanderung der Anreiz nicht Arbeit gewesen ist, sondern die Lockungen der bundesdeutschen Sozialkasse?

„Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland“ – wirklich?

Nehmen Sie bitte zur Kenntnis, dass es nicht unbedrohlich ist, daran Zweifel zu äußern – ich weiß, wovon ich rede. Der Islam kennt die kritische Methode nicht. Deshalb wird Kritik stets mit Beleidigung gleichgesetzt. Was nicht heißt, daß es keine kritischen Muslime gibt.

Meinen Beitrag führe ich an ihrer Seite, mit so tapferen Frauen wie Necla Kelek, Seyran Ates, Mina Ahadi, Ayaan Hirsi Ali – und allen anderen friedlichen Muslima und Muslimen auf der Welt.

Noch ein Postscriptum zu meinem eigenen Antrieb: Als Überlebender des Holocaust kenne ich den Unterschied zwischen Hitlerdeutschland und der Bundesrepublik. Ihre Demokratie ist mir heilig, denn nur in ihr fühle ich mich sicher.

Deshalb: Wer sie antastet, hat mich am Hals, ob nun Moslem, Christ oder Atheist.

Mit vorzüglicher Hochachtung

Ralph Giordano

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Pi-News.net, Oktober 2010

Der Kölner Schriftsteller und Islamkritiker Ralph Giordano hat in der WELT zur Diskussion um Thilo Sarrazin in zehn Punkten Stellung genommen und dem ehemaligen Politiker recht gegeben. Der überlebende Holocaust-Verfolgte greift die regierenden Politiker und die Medien, die mit Vorzeigemoslems gegen herrschende Integrationsmängel argumentieren, an, und wirft den Politikern vor, bestehende Probleme mit dem Islam zu verharmlosen. Die WELT-Online-Redaktion hat es sich nicht nehmen lassen, in Giordanos hochinteressanten Beitrag ihre berüchtigte Grafik zu setzen, in der das eigentliche Problem, die Zuwanderung aus islamischen Ländern, einfach ausgeblendet wird.

1. Solange gebildete, berufsintegrierte und akzentfreies Deutsch sprechende Muslima in Talkshows mit wirklichkeitsfernen Sätzen wie „die Frage der Integration stellt sich gar nicht“ so tun, als sei ihr Typ exemplarisch für die muslimische Minderheit in Deutschland und die Gleichstellung muslimischer Frauen eben um die Ecke – so lange hat Thilo Sarrazin recht.

2. Solange diese Vorzeige-Muslima sich lieber die Zunge abbeißen würden als einzugehen auf das, was kritische Muslima so authentisch wie erschütternd berichtet haben über den Alltag der Unterdrückung, Abschottung und Ausbeutung, der Zwangsehe und Gefangenschaft muslimischer Frauen und Mädchen bis hin zu der unsäglichen Perversion der „Ehrenmorde“ – so lange hat Thilo Sarrazin recht.

3. Solange widerstandslos hingenommen wird, dass Moscheen in Deutschland nach Eroberern der türkisch-osmanischen Geschichte benannt werden, nach Sultan Selim I. oder, wie im Fall der sogenannten Fatih-Moscheen, nach Mehmet II., dem Eroberer von Konstantinopel – so lange hat Thilo Sarrazin recht.

4. Solange höchste türkische Verbandsfunktionäre, wie der Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland, Aiman Mayzek, vor laufender Kamera und Millionen Zuschauern erklären können, Scharia und Grundgesetz seien miteinander vereinbar, ohne sofort des Landes verwiesen zu werden – so lange hat Thilo Sarrazin recht.

5. Solange rosenkranzartig behauptet wird, der Islam sei eine friedliche Religion, und flapsig hinweggesehen wird über die zahlreichen Aufrufe des Koran, Ungläubige zu töten, besonders aber Juden, Juden, Juden – so lange hat Thilo Sarrazin recht.

6. Solange die weitverbreitete Furcht vor schleichender Islamisierung in der Bevölkerung als bloßes Luftgebilde abgetan wird und nicht als demoskopische Realität ernst genommen – so lange hat Thilo Sarrazin recht.

7. Solange von hiesigen Verbandsfunktionären und türkischen Politikern penetrant auf Religionsfreiheit gepocht wird, ohne jede parallele Bemühung um Religionsfreiheit in der Türkei – so lange hat Thilo Sarrazin recht.

8. Solange nicht offen gesprochen wird über islamische Sitten, Gebräuche und Traditionen, die mit Demokratie, Menschenrechten, Meinungsfreiheit, Gleichstellung der Geschlechter und Pluralismus nicht vereinbar sind – so lange hat Thilo Sarrazin Recht.

9. Solange die großen Themen der Parallelgesellschaften wie Gewaltkultur, überbordender Nationalismus, offener Fundamentalismus, ausgeprägter Antisemitismus und öffentliches Siegergebaren mit demografischer Drohung nicht zentrale Punkte des nationalen Diskurses sind – so lange hat Thilo Sarrazin recht.

10. Solange Deutschlands Sozialromantiker, Gutmenschen vom Dienst, Pauschal-Umarmer und Beschwichtigungsapostel weiterhin so tun, als sei das Problem Migration/Integration eine multikulturelle Idylle mit kleinen Schönheitsfehlern, die durch sozialtherapeutische Maßnahmen behoben werden können – so lange hat Thilo Sarrazin recht.

Postskriptum.

Ein integrationsfördernder Vorschlag: Wenn denn das offene Haar der Frau die männliche Begierde weckt, wäre es da nicht besser, den Männern Handschellen anzulegen, als den Frauen das Kopftuch zu verordnen?


PI-Update: Die WELT-Online-Redaktion hat die Kommentarfunktion bei Giordanos Artikel nach 19 Einträgen geschlossen (forum@welt.de).

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